“Wir sind der Verkehr”. Ca 250 muntere Menschen schlängelten sich auf Rädern und Inlineskates durch die Marburger Innenstadt und einen Teil der Stadtautobahn B3 und verdrängten die emissionsreichen Fahrzeuge, um für mehr Rechte für Fahrradfahrer und vorhandene Missstände aufmerksam zu machen.
Am 27.10.2016 startete um 16 Uhr die vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) organisierte und genehmigte Fahrrad- und Skatedemo nach einer kurzen Kundgebung am Elisabeth-Blochmann-Platz.
Mit Musik, Plakaten und viel Fahrradgeklingel ging die laute, aber zarte “Vélorution” über die Robert-Koch-Straße zum Bahnhofsvorplatz, der vielen Radfahrern als Paradebeispiel fahrradunfreundlicher Planung gilt. Eine Kundgebung wies auf die unverhältnismäßige Anzahl von Fahrradstellplätzen und die unzureichende Verkehrsführung für Radfahrer hin.
Nach einem Schlenker über die Neue Kasseler Straße hieß es für ca. 45 Minuten freie Fahrt auf der Stadtautobahn zwischen der Auffahrt Hauptbahnhof und der Abfahrt Marburg Mitte.
Die im Schritttempo radelnde Traube setzte sich sodann weiter fort zum Wilhelmsplatz. Vertreter der Partei “Die Linke” sprachen sich hier für eine autofreie Innenstadt (“Oslo macht’s vor”) und eine Straßenbahn zwischen Wilhelmsplatz und Hauptbahnhof aus.
Über die Schwanallee und Am Grün ging es weiter über die Biegenstraße. Hier informierte die RADikate, die Asylbegleitung, die WooDIY und das Plunderwunder über ihre Aktivitäten, die in der Heusingerstraße allesamt ein neues Zuhause gefunden haben.
Über den Pilgrimstein zurück fand die Demo bei Abenddämmerung gegen 18:20 Uhr am Herrmann-Jacobsohn-Weg einen friedlichen Abschluss und die Teilnehmer bildeten fortan Gruppen, um ihren Heimweg im geschlossenen Verband anzutreten und so schon jetzt das Gefühl vermeintlich neu gewonnener Freiheiten für Radler zu genießen. Wer die Demo verpasst hat und im Verband fahrend auf die Rechte von Radfahrern aufmerksam machen möchte, kann jeden 3. Donnerstag im Monat bei der Critical Mass Marburg mitfahren.